Ausflug ins Lügenmuseum
28. Dezember 2019 bis 5. Januar 2020 täglich von 13 – 18 Uhr Lügenmuseum in Radebeul
Ein Schülergruppe aus dem Literaturmuseum Gleimhaus Halberstadt untersuchte in diesen Jahr den Spaßfaktor der Museen in Dresden. In dem historischen Gasthof Serkowitz, ein Pilgerort an einer ehemaligen Furt der Elbe, fanden sie ein Museum, gemütlich wie ein Wohnzimmer. Nach einer Einführung und einem Lügentee erlebten sie ein Museum, welches von einem Künstler konstruiert wurde. Sie folgten den Ideen, die wie Wolken mit der Empfindung der Freiheit, die durch die zwölf Räume des Kunstmuseums zogen. Plötzlich standen sie vor der Frage: Wenn man im Lügenmuseum lügt, spricht man dann die Wahrheit? Ein leichter Schauer erfasste sie beim Betrachten der anarchischen Apparate im ironischen Leerlauf, bei den Maschinen zur eigenen Belustigung.
Sie fanden heraus: Der Sinn für Humor im Lügenmuseum ist nicht irgendeine erfreuliche Zugabe. Darin unterscheidet es sich von anderen Museen. Die Schüler erlebten, wie öffentliche Räume eine viel umfassendere gesellschaftliche Funktion erhalten können und wie Nutzer eigenverantwortlich wirken können. Die sanfte Berührung der Poesie ließ sie am starren Reglement des Museumswesens vorbei schlüpfen. Auf jeden Fall verließen sie erleichtert und beschwingt den Ort.
Eine neue Fassadengalerie schmückt den historischen Gasthof, Räume wurden überarbeitet und neu gestaltet. Im maroden Charme des historischen Tanzsaales findet derzeit die Ausstellung „Labytopia89“, sie zeigt eine andere Seite der Kunst der DDR, die unter die Haut geht. Wer nonkonforme Kunst der DDR sehen will, der muß!! ins Lügenmuseum gehen.
Lügenmuseum – Kötzschenbrodaer Strasse 39, 10445 Radebeul
Öffnungszeiten – Samstag und Sonntag, Ferien und Feiertagen 13 – 18 Uhr
Richard v. Gigantikow Tel. 0176 – 99 02 56 52
www.luegenmuseum.de