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Elefanten lernen sich kennen

Eine gewichtige Zusammenführung Leipziger und Berliner Elefanten

Nach Tagen der Ein­ge­wöh­nungs­zeit für die Ber­li­ner Ele­fan­ten stand heu­te Mor­gen das ers­te direk­te Auf­ein­an­der­tref­fen mit der Leip­zi­ger Ele­fan­ten­her­de um Bul­le Voi Nam auf dem Pro­gramm. „Die Zusam­men­füh­rung der bei­den Her­den wur­de im Vor­feld mit viel Akri­bie vor­be­rei­tet. Zunächst galt es, die Ber­li­ner Ele­fan­ten an die Leip­zi­ger Umge­bung und das Hand­ling schritt­wei­se zu gewöh­nen, um ihnen Sicher­heit und Ver­trau­en zu geben. Erst dann war der nächs­te Schritt mög­lich. Im Vor­feld kann man nie hun­dert­pro­zen­tig abschät­zen, wie das ers­te Auf­ein­an­der­tref­fen aus­fällt und ob sofort Rang­an­sprü­che aus­ge­tra­gen wer­den. Wir kön­nen aber mit dem heu­ti­gen ers­ten Zusam­men­tref­fen zufrie­den sein. Es wird sicher­lich noch eini­ge Zeit brau­chen, bis sich die bei­den Sub­grup­pen zu einer homo­ge­nen Ele­fan­ten­her­de zusam­men­ge­fun­den haben“, schätzt Senior­kura­tor Gerd Nöt­zold ein.

Elefanten Zusammenführung
©Zoo Leip­zig

Der Auf­takt der Ver­ge­sell­schaf­tung fand auf der Außen­an­la­ge statt. Die Ber­li­ner Ele­fan­ten waren bereits auf der Anla­ge, als die Leip­zig Her­de zu ihnen stieß. „Es gab zunächst ein erwar­te­tes Durch­ein­an­der. Mit abge­spreiz­ten Ohren und beglei­tet von einem dezent wahr­nehm­ba­ren Trö­ten ori­en­tier­ten sich die jun­gen Kühe zunächst an ihren Müt­tern, wäh­rend dem Jung­bul­len Edgar die Exis­tenz noch grö­ße­rer Bul­len ganz offen­sicht­lich ein wenig Ehr­furcht ein­ge­flößt hat. Auch Kiran schien über­rascht und hielt sich nur in der Nähe sei­ner Tan­te Don Chung und Mut­ter Rani auf. Nur unser Bul­le Voi Nam ließ sich nicht beir­ren und nutz­te sofort die Gele­gen­heit, um die Ber­li­ner Kühe zu berüs­seln. Vor allem die Ber­li­ner Kuh Kewa weck­te sein Interesse.

Die nächs­ten Tage blei­ben span­nend, sowohl für uns Pfle­ger als auch für die Ele­fan­ten. Vor allem die jun­gen Ele­fan­ten müs­sen sich mit der neu­en Situa­ti­on erst zurecht­fin­den“, beschreibt Bereichs­lei­ter Tho­mas Gün­ther die Sze­ne­rie. Auch die Besu­cher kön­nen den Pro­zess der Zusam­men­füh­rung bei ihrem Zoo­be­such mit­ver­fol­gen. Die neun Ele­fan­ten kön­nen tags­über alle Außen­an­la­gen nut­zen und erhal­ten damit auch etwas Raum für das Ken­nen­ler­nen untereinander.

Mit der Ankunft der Ber­li­ner Ele­fan­ten im Sep­tem­ber wur­de der Grund­stein für den Auf­bau einer sozi­al­in­tak­ten Ele­fan­ten­her­de gelegt und damit dem Bestre­ben, wei­te­re Nach­zuch­ten für die vom Aus­ster­ben bedroh­ten Asia­ti­schen Ele­fan­ten zu ermög­li­chen, der Weg geeb­net. Die Zusam­men­stel­lung der neu­en Her­de erfolg­te in enger Abstim­mung zwi­schen den betei­lig­ten Zoos sowie dem Euro­päi­schen Erhaltungszuchtprogramm.

Prof. Jörg Jun­hold Zoodirektor