Die 32. Forster Rosenkönigin heißt Joanna I.
Rosen(t)räume an der Neiße
„… ein Stück Zaubergarten der Natur für den, der Augen für die Poesie des Gartens und malerischen Geländes hat, ein intimes Märchenbild märkischen Landschaftsschmuckes, in dessen Mittelpunkt die Königin der Blumen steht – die Rose.“ …so lobte das Forster Tageblatt die Rosen- und Gartenausstellung anlässlich ihrer Eröffnung im Jahr 1913. Diese Ausstellung legte den Grundstein für eine fast 110-jährige Tradition des Ostdeutschen Rosengartens Forst (Lausitz).
Im Südosten Brandenburgs, direkt an der Neiße gelegen, gehört die fantastische Parklandschaft mittlerweile zu „Deutschlands schönsten Parks“.
Reiz und Einzigartigkeit des 17 ha großen historischen Parks liegen in der besonderen Komposition von Gartenkunst, Landschaftsarchitektur und botanischer Vielfalt! In den Sommermonaten blühen zehntausende Rosenstöcke in fast 1.000 Sorten in prächtig leuchtenden Farben um die Wette. Rosenliebhaber können sich im Neuheitengarten oder auch im Garten der prämierten Schönheiten, auf die Spuren besonders duftender Exemplare begeben. Von Beet- und Edelrosen bis Hochstammrosen findet man in den verschiedenen Themengärten Veredlungsformen in unterschiedlichen Formen und Farben, die auch beiläufig prominente Namen tragen, wie „Monica Bellucci“, „Leticia Casta“ oder „Johann Wolfgang von Goethe“.
Wenngleich der Hauptflor im Juni seinen Saisonhöhepunkt erreicht, blühen zahlreiche Rosensorten bis in den Herbst hinein. Die von Frühling bis Herbst liebevoll gestalteten Themengärten lassen den Besuch zu jeder Jahreszeit zu einem Erlebnis werden. Im Jubiläumsgarten beispielsweise sind Rosen neben den Kletterrosen eher sparsam verwendet.
Durch die Verwendung von mehrjährigen Stauden im Farbspiel von Blau und Weiß und unzähligen Zwischentönen, ändert sich das Aussehen des Gartenteils im Wochentakt: Auf die Tulpen im Frühjahr, bilden unter anderem der Lavendel die Sommerakzente, während zum Herbst Astern und Gräser dominieren. Ein Blumenband an der Lindenallee fasziniert im Spätsommer mit über 60 verschiedene Dahliensorten inmitten modellierter Sommerblumenpflanzungen.
Gestalterische Höhepunkte sind im Park integrierte Jugendstilelemente wie kunstvoll gefertigte Skulpturen, verträumte Pergolenhöfe und zahlreiche romantische Wasserspiele. Ausgiebige Spaziergänge in den Parkbereichen mit altehrwürdigen Baumbestand und weitläufigen Rasenflächen im Vorbild des englischen Landschaftsstils oder der Weg in gar unberührte Natur sind möglich und bilden in allen Facetten den Rahmen für die Königin der Blumen.
Bei einem Streifzug durch den Park findet man direkt am Wehr der Neiße eine ganz besondere Rose aus Edelstahl mit dem Titel „von Park zu Park“.
Sie steht für Frieden und die Verbundenheit zum Nachbarland Polen. Neben acht weiteren Parks bildet der Ostdeutsche Rosengarten den Europäischen Parkverbund. Fünf deutsche und vier polnische Parkanlagen lässt drei Jahrhunderte Gartenkulturgeschichte lebendig werden. Zwischen den Gärten bestehen vielfältige Querverbindungen, die von wichtigen Persönlichkeiten der Lausitz wie Heinrich Graf von Brühl und Hermann Fürst von Pückler-Muskau geprägt waren. Doch hat jede Parkanlage seinen ganz eigenen Charakter, den es zu entdecken gilt.
Für eine Pause lässt die gastronomische Versorgung im Ostdeutschen Rosengarten keine Wünsche offen. Im Restaurant Rosenflair bietet die Speiskarte gehobene gutbürgerliche Gerichte mit mediterranem Einfluss, in gepflegter Atmosphäre. Hochzeiten, Familienfeiern, größere Gruppen oder ein romantisches Dinner zu Zweit – das Team des Rosenflairs bietet individuelle Angebote für jeden Anlass. Das Cafe an den Wasserspielen, der Sonnenplatz des Parks, lockt mit erfrischenden Getränken, leckeren Eis und kleineren Gerichten zu einer Pause während des Rundganges.
Die gepflegte, barrierefreie Parkanlage ist ein Ausflugstipp für die ganze Familie. Im Schatten hoher Bäume wartet auf die kleinen Gäste der Dornröschenspielplatz mit märchenhaften Spielgeräten. Die Hauptattraktion ist ein großes Märchenschloss mit unzähligen Spielmöglichkeiten. Die überdachten Sitzbereiche, welche mit Kletterrosen bepflanzt wurden, laden zu Pausen und Imbiss ein. Der Dornröschenspielplatz macht seinem Namen alle Ehre: Hier würde Dornröschen sicher gern wohnen und sich vom tapferen Ritter befreien lassen, der sich seinen Weg über den großen Kletterfelsen mit dem Spinnennetz erkämpfen muss. Der gesamte Park ist mit zehntausenden Rosen, uralten Bäumen, plätschernden Brunnenanlagen und weitläufigen Wiesen auch für Kinder ein Paradies, in dem es viel zu entdecken gibt.
Ein kindgerechter Flyer mit Parkplan für große und kleine Entdecker ist kostenfrei an den Kassen oder als Download erhältlich. Im Hochsommer können Besucher das Forster Freibad nutzen, welches sich in direkter Nachbarschaft zum Park befindet. Das Sport- und Erlebnisfreibad, umgeben von einer grünen Liegewiese unter großen schattigen Bäumen, ist ein attraktives Ausflugsziel für Kinder und Eltern.
Der Park bildet die Kulisse für zahlreiche Veranstaltungshöhepunkte im Jahr. Thematische Führungen, Konzerte oder kulturelle Feste werden hier über die Sommermonate veranstaltet. Die Rosengartensonntage begeistern immer Ende der Monate Mai, Juli, August und September mit einem entspannten Flanierprogramm, Gartenkonzerten und Kleinkunst inmitten des stimmungsvollen Parkensembles. Das kulturelle Jahreshighlight, die Rosengartenfesttage immer am letzten Juni-Wochenende, laden zu einer bezaubernden Schnittrosenschau, Bühnenprogramme, die „Nacht der 1.000 Lichter“, Illuminationen, Höhenfeuerwerk und vieles mehr ein.