Start Interessantes aus den Regionen Sachsens Elbland Dresden

Poesiepreis Dresdner Frühling

„Der Frühlingsmaler“ ist schönstes neues Frühlingsgedicht

Andrea Jung

„Der Früh­ling gilt als Farb­ge­nie“, beginnt Andrea Jung ihr Gedicht – und erreich­te damit den ers­ten Platz beim dies­jäh­ri­gen Lyrik­wett­be­werb Poe­sie­preis Dresd­ner Früh­ling.

Aus­ge­lobt haben ihn die Städ­ti­schen Biblio­the­ken Dres­den und die För­der­ge­sell­schaft Gar­ten­bau Sach­sen im Rah­men der Blu­men- und Flo­ris­tik­aus­stel­lung Dresd­ner Früh­ling im Palais, die der­zeit im Palais im Gro­ßen Gar­ten zu erle­ben ist. Jungs Ver­se über den Früh­ling, der die Natur wie ein Maler bunt färbt, sind zusam­men mit zwei wei­te­ren poe­ti­schen Wer­ken Teil der Ausstellung.

Autoren waren auf­ge­ru­fen, unter dem Mot­to „Der Früh­ling: ein Gemäl­de“ eige­ne, unver­öf­fent­lich­te Lyrik ein­zu­rei­chen. Ins­ge­samt 86 Wett­be­werbs­bei­trä­ge sind bis Anfang Febru­ar ein­ge­gan­gen. Die Ein­sen­dun­gen erreich­ten die Jury über­wie­gend aus Sach­sen, eini­ge aus ande­ren Bun­des­län­dern und eine aus der Schweiz. Der jüngs­te Teil­neh­mer war neun, der ältes­te 87 Jah­re alt.

„Der Früh­lings­ma­ler“ beein­druck­te die fünf Lek­to­ren und Biblio­the­ka­re der Städ­ti­schen Biblio­the­ken, wel­che die Jury bil­de­ten, beson­ders. In der Jury-Begrün­dung heißt es: „Andrea Jungs Gedicht „Der Früh­lings­ma­ler“ greift das Mot­to des Wett­be­werbs direkt auf. Es nutzt, sicher in der Spra­che, den tra­di­tio­nel­len Aus­gangs- und Paar­reim, hält ihn über das gesam­te Gedicht durch, fin­det tref­fen­de Bil­der für die Arbeit des Früh­lings an der Natur. Sie ent­nimmt ihre Meta­phern der Mal­kunst und ver­bin­det damit Natur und Kunst zu einem gemein­sa­men Erleb­nis­ho­ri­zont. Vor die­sem ver­mit­telt sie ein beschwing­tes, fro­hes Gefühl, das dank eines augen­zwin­kern­den Unter­tons nie ins Pathe­ti­sche gerät,“ sagt Roman Rabe, Biblio­the­ka­ri­scher Fach­di­rek­tor der Städ­ti­schen Biblio­the­ken Dresden.

„Ich hatte sofort Bilder im Kopf“

Die sechs Stro­phen sind nicht Andrea Jungs ers­tes sprach­li­ches Kunst­werk. Fast 200 Gedich­te sowie zwei Kin­der­lie­der hat die gebür­ti­ge Dresd­ne­rin in den letz­ten drei Jah­ren bereits ver­fasst. Die schöns­ten sind in einem von ihr selbst gestal­te­ten Gedicht­band fest­ge­hal­ten. Als Sonn­tags­ge­dich­te ver­öf­fent­licht sie ihre Wer­ke außer­dem regel­mä­ßig in sozia­len Medi­en und hat sich dort eine eige­ne Fan­ge­mein­de auf­ge­baut. Über die­se erfuhr Andrea Jung, die eigent­lich in der Ver­wal­tung einer Fri­sör­ge­nos­sen­schaft arbei­tet, schließ­lich von dem Wettbewerb.

„Als ich das The­ma hör­te, hat­te ich sofort Bil­der im Kopf“, sagt die 58-Jäh­ri­ge. Aus Bil­dern wur­den 24 Ver­se. „Ein­mal von einer unab­hän­gi­gen Jury bewer­tet zu wer­den, bot einen schö­nen Anreiz. Der Gewinn ist eine tol­le Wert­schät­zung“, so die Dichterin.

Als Preis erhält die Gewin­ne­rin neben einer Urkun­de und dem Poe­sie­preis-Pokal zwei Ein­tritts­kar­ten für den Lese- und Kon­zert­abend „Mei­nungs­frei­heit!“ in der Dresd­ner Phil­har­mo­nie am 24. März mit Uwe Witt­stock, Tho­mas de Mai­ziè­re und Dun­ja Haya­li; außer­dem eine Jah­res­kar­te für die Städ­ti­schen Biblio­the­ken, einen Gut­schein für eine Gärt­ne­rei sowie eine Ein­la­dung in die Blumenausstellung.

Platz zwei beleg­te Mar­cel Gril­le aus Dres­den. Platz drei ging an Jana E. Hentzschel aus Frei­tal. Alle prä­mier­ten Gedich­te wer­den beim Dresd­ner Früh­ling im Palais und anschlie­ßend in der Zen­tral­bi­blio­thek präsentiert.