Im Stil der deutschen Renaissance mit spätgotischen Einflüssen wurde der Schillerplatz in Dresden unter Beteiligung von Karl Emil Scherz von 1892 – 1899 errichtet. Teilweise wurden Fachwerkelemente in die Gebäude eingearbeitet.
Am Blauen Wunder
Der Schillerplatz versteht sich als Pendant zum Loschwitzer Körnerplatz. Beide werden durch das in der Zeit von 1891 – 1893 errichtete „Blaue Wunder“ verbunden. Die Blasewitz-Loschwitzer Elbbrücke erhielt diesen Namen vom Volksmund wegen ihres Schutzanstriches. Ein Name, welcher sich sehr schnell einbürgerte. Sie wurde als eine der ersten Stahlbogenbrücken als technisches Wunderwerk von Claus Köpcke und Hans Manfred Kürger errichtet. Claus Köpcke nannte die Konstruktion „eine steife Hängebrücke mit drei Gelenken in der Mittelöffnung“. Vor deren Bau befand sich an dieser Stelle eine Fähre, mit der man das andere Elbufer erreichen konnte.
Auf eine lange Tradition schaut das idyllisch gelegene Restaurant Schillergarten zurück. Im damaligen Fleischerschen Schankgut von Blasewitz soll Schiller während seines Aufenthaltes bei seinem Freund Körner zwischen 1785 und 1787 Stammgast gewesen sein. Auch wenn Schiller nicht sonderlich gut auf Dresden zu sprechen war, (er schrieb kurz nach seiner Abfahrt: „Die Chursachsen sind nicht die Liebenswürdigsten von unseren Landsleuten, aber die Dresdner sind vollends ein seichtes, zusammengeschrumpftes Volk, bei dem einem nie wohl wird. …“) soll er doch für die Tochter der Schankwirtin – Johanna Justine Segedin – geschwärmt haben. Justine, von allen nur Gustel genannt, half der Mutter beim Kellnern und lernte wohl so Friedrich Schiller kennen. Aber mehr als ein Flirt entwickelte sich nicht.
Als Schiller sich viel später in seinem Wallenstein mit der Bemerkung: „Was? Der Blitz! Das ist ja die Gustel von Blasewitz.“ an Justine erinnerte, wurde sie zur Kultfigur im Dörfchen Blasewitz. Noch heute können wir sie an der Fassade des Blasewitzer Rathauses in der Naumannstraße als Standbild bewundern.
Zum 100. Geburtstag Schillers
Am 01.09.1859 wurde ein Gedenkstein mit Portrait unter eine große Linde im Biergarten des heutigen Schillergartens gesetzt. Seit diesem Tag trägt die Schenke endgültig den Namen des berühmten Dichters.