Im Jahre 1315 wurde das heutige Loschwitz erstmals urkundlich erwähnt. Der Name der slawischen Siedlung war damals Loscuicz und bedeutete wohl soviel wie „Leute des Lozek“.
1921 nach Dresden eingemeindet, reicht Loschwitz heute vom Wasserwerk „Saloppe“ bis zum Wachwitzer Hochberg. Im Norden grenzt Loschwitz an das Villenviertel „Weißer Hirsch“.
Die Siedlung entwickelte sich über die Jahrhunderte vom Weindörfchen zu einem beliebten Erholungsort für wohlhabende Bürger und Adlige. Viele Villen entstanden auf den ehemaligen Weinbergen, Künstler fühlten und fühlen sich in der Gegend wohl und durch das charmante Flair an der Elbe inspiriert.
Die Hänge wurden für den Weinanbau verschiedenster Rebsorten genutzt. So wurde beispielsweise Ruhländer, Rot- und Weißburgunder sowie Traminer gekeltert und in den vielen kleinen Weinschänken angeboten. Der erlesene Rebensaft wurde auch nach Dresden verkauft und sogar am kursächsischen Hof getrunken. Als Eigentümer der Weinberge sind unter anderem die Augustinermönche bekannt.
Der Weinbau wurde als Hauptwirtschaftszweig durch die Reblaus Mitte des 19. Jh. zwar zerstört, jedoch besaßen viele Sommerhäuschen und Villen noch ihren eigenen kleinen Weinberg.
Zu DDR-Zeiten wurden viele Villen umgenutzt. So entstanden beispielsweise der Pionierpalast, Gästehäuser und Hotels. Der ehemalige Pionierpalast – das eigentliche Schloss Albrechtsberg – beherbergt heute eine Schule für Gastronomie und verführt mit verschiedenen Veranstaltungen, Festen und Tagungen in besonderem Ambiente.
Zu den berühmten Persönlichkeiten, welche in Loschwitz residierten gehörten beispielsweise Carl-Maria von Weber und Gerhard von Kügelgen – dessen Sommerhäuschen im Buch „Jugenderinnerungen eines alten Mannes“ von Wilhelm von Kügelgen zauberhaft beschrieben wird.
Auch heute ist der Dresdner Stadtteil bei Größen von Politik und Kunst sehr beliebt. So bewohnten u.a. der ehemalige Ministerpräsident Kurt Biedenkopf und Gunter Emmerlich die Elbhänge von Loschwitz.
Friedrich Schiller weilte hier bei seinem Freund Körner einige Sommer. Ebenso waren Goethe, Mozart und der Maler Ludwig Richter hier zu Gast. Angeblich soll Richter durch den damals wild-romantischen Loschwitzgrund zu seinem Gemälde „Brautzug im Frühling“ inspiriert worden sein. Seit 1884 steht neben dem Leonhardi-Museum auf der Grundstraße ein Denkmal zu Ehren Ludwig Richters.
Im Loschwitzgrund, entlang des Loschwitzbaches, standen zahlreiche Mühlen. Zuerst von Müllern genutzt, wurden sie Anfang des 19. Jh. zu Sägewerken, einer Tintenfabrik und Schmelzhütten mit Hochofen umgebaut.
Ein Ortsgesetz von 1878 verbot die weitere Industrialisierung von Loschwitz und rettete damit den Sommerfrischlern den Erholungsort. Teilsweise wurden sogar bereits errichtete Fabriken geschlossen und abgerissen.
Auch zahlreiche Wäschereien hatten sich im Örtchen an der Elbe angesiedelt. Die Wäsche reicher Dresdner trocknete auf großen Plätzen auf den Elbwiesen und wurde anschließend durch die Wäscherinnen wieder zu den Kunden zurück gebracht. Nachdem die Straßenbahn auch in Dresden und Umgebung Einzug gehalten hatte, gab es sogar richtige Anhänger für die großen Wäschekörbe.