Auf schmaler Spur durchs Sächsische Elbland.
Seit 1884 nun geht der Lößnitzdackel, wie die Lößnitzgrundbahn liebevoll genannt wird, auf die Reise zwischen Radebeul Ost und Radeburg, passiert dabei so manches Kleinod der sächsischen Kulturlandschaft.
Vorbei an den Radebeuler Weinhängen mit dem markanten Spitzhaus, dem Bismarckturm und zahlreichen Weingütern geht es in den kühlen, romantischen Lößnitzgrund, der der Bahn ihren Namen gab.
Weiter geht es: vorbei am Steinbruch und dem Bilz-Bad, dem ersten Licht-Luft-Bad Deutschlands. Der Lößnitzbach begleitet plätschernd den schlängelnden Kurs der Eisenbahn. Später erreicht der Zug eine Besonderheit der Strecke – den Dippelsdorfer Damm. Auf 210 m quert die Bahn den Dippelsdorfer Teich fast mittig und gelangt so nach Moritzburg.
Die Fahrt endet schließlich im gemütlichen Städtchen Radeburg, dem Geburtsort des Malers Heinrich Zille.
Geschichte der Lößnitzgrundbahn
Alles begann während der sogenannten Gründerjahre in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als Fabriken wie Pilze aus dem Boden schossen, die ersten Eisenbahnlinien das Sächsische Königreich mit fernen Städten verband und das Eisenbahnnetz immer dichter wurde. So legte denn die Sächsische Regierung im Jahr 1881 einen Plan zum Bau einer Sekundärbahn von Radebeul durch den Lößnitzgrund über Moritzburg nach Radeburg vor. Auf schmaler Spur wollte man so Industrie, Forst- und Landwirtschaft einen günstigen Anschluss nach Dresden bieten. Mit dieser Art des Baus, konnte fast die Hälfte der sonstigen Baukosten gespart und zudem noch mit vertretbarem Aufwand in schwierigem Gelände effektiv baut werden.
Nachdem im Oktober 1883 mit dem Bau begonnen wurde, konnten unsere Vorfahren bereits ein knappes Jahr später – nämlich am 16. September 1884 – die Strecke eröffnen. Sie war die dritte Schmalspurbahn in Sachsen.
Bald darauf entdeckten die Sommerfrischler die Bahn für sich und zogen mit Kind und Kegel hinaus ins Grüne. Anfangs wurde die Bahn zumeist für den landwirtschaftlichen Güterverkehr genutzt, nach und nach kamen zahlreiche andere Waren, wie z.B. für das ehemalige Elektrizitätswerk im Lößnitzgrund, dazu. So entwickelte sich die Schmalspurstrecke zu einer der rentabelsten dieser Zeit. Nach Ende des zweiten Weltkrieges war auch hier der Verkehr komplett zusammen gebrochen und gar bis 1949 galt ein verkürzter Fahrplan. In den 1950iger Jahren rollte es wieder. 28 Personenzüge prusteten täglich die Strecke entlang, der Höhepunkt der Personenbeförderung. Später, Autofahren war schick und bequem und auch der Güterverkehr verlagerte sich mehr und mehr auf die Straße, stand die Schmalspurbahn kurz vor dem Aus. Erst 1975 entschied das Verkehrsministerium, die Bahn als Touristikbahn zu erhalten.
Technisches zur Bahn zusammengefasst:
- Die Strecke verläuft von Radebeul über Moritzburg nach Radeburg.
- Streckenlänge: 16,55 km
- Spurweite: 750 mm
- Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
- Stationen: 11
- Besonderheit: quert Dippelsdorfer Teich über 210 m langen Damm
Bericht aus Magazin die-infoseiten.de Quelle: www.loessnitzgrundbahn.de