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Der Jacobimarkt behält seine Tradition bei

Gaudi-Geräte und viel Kulinarisches

Am 29. Juli ist es wie­der so weit, in Neu­gers­dorf star­tet der 292. Jaco­bi­markt. Im Lau­fe der Jah­re hat sich der Jaco­bi­markt zum größ­ten Volks­fest in der Ober­lau­sitz ent­wi­ckelt. Es erwar­ten Sie auch in die­sem Jahr wie­der über 200 Schau­stel­ler, Händ­ler und Gas­tro­no­men. Sage und schrei­be 250.000 Besu­cher waren in der Ver­gan­gen­heit gekom­men und heu­er wer­den es, wenn das Wet­ter mit­spielt, wahr­schein­lich sogar noch mehr wer­den, zumin­dest kann man wegen der gro­ßen Reso­nanz aus Tsche­chi­en dar­auf schließen.

Die Besucher können sich wieder auf viel Abwechslung freuen.

So sind in die­sem Jahr mit dabei die Ach­ter­bahn Fire & Ice, der 65-Meter-hohe Around the World XL, das Hoch­fahr­ge­schäft Pro­jekt 1, der Big Spin, das Rie­sen­rad, der Flip­per, der Break Dance, der Auto­scoo­ter, die Rutsch­bahn , das 7D Kino, der Melo­die Star, der klei­ne Free­fall­turm, der NoLi­mit der Heart­brea­k­er und der Auto­scoo­ter. Auch für die Klei­nen ist wie­der für aus­rei­chend Spaß gesorgt durch Kin­der­ka­rus­sells, Tram­po­lin, Enten­an­geln, Ver­lo­sung und vie­les mehr. Freu­en dür­fen sich die Besu­cher auch wie­der auf zahl­rei­che Imbiss- und Aus­schank­stän­de mit kuli­na­ri­schen Köstlichkeiten.

Klar, manch­mal ver­än­dert sich bei den Fahr­ge­schäf­ten was. Wir sind froh nach 2 Jah­ren Zwangs­pau­se die­se Bestü­ckung an Fahr­ge­schäf­ten anbie­ten zu können.

Die Bebau­ung des Ver­an­stal­tungs­ge­län­des wird wie jedes Jahr wie­der ver­än­dert und neu gestal­tet, aber nach der Coro­na­pau­se wird es spür­ba­re Ver­än­de­run­gen in der Bebau­ung geben. Es sind schlicht­weg zahl­rei­che tra­di­tio­nel­le Bestü­cker aus ver­schie­dens­ten Grün­den nicht mehr verfügbar.

Gebaut wird aller­orts, man soll­te etwas Geduld und Zeit mit­brin­gen, sich aber dadurch auch nicht ver­drie­ßen las­sen, bit­tet Rene Lin­ke die Besu­cher. Im Übri­gen wird auch die KVG, mit Unter­stüt­zung des Ver­an­stal­ters, ein brei­tes Ange­bot an öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln zur Ver­fü­gung stellen.

Die obers­te Prio­ri­tät des Ver­an­stal­ters ist es, für ein fried­li­ches Fest ohne Zwi­schen­fäl­le zu sor­gen. Mit Sicher­heits­maß­nah­men wird alles getan, um die Sicher­heit der Besu­cher und Teil­neh­mer des Jaco­bi­mark­tes zu gewährleisten.

Ein Feu­er­werk wird auch in die­sem Jahr der Höhe­punkt und zugleich Abschluss des Jaco­bi­mark­tes sein. Hof­fen wir alle gemein­sam, dass das Feu­er­werk 2022 zuge­las­sen wird und statt­fin­den kann.

Immer mehr Tschechen

Wich­ti­ger Grund, war­um von Jahr zu Jahr mehr Besu­cher auf den Jaco­bi­markt kom­men, sind unse­re tsche­chi­schen Nach­barn. Einen Markt mit dem Umfang und den Ange­bo­ten exis­tiert dort nur in Prag. Sonst gibt es  an ver­schie­de­nen Orten klei­ne­re Rum­mel, aber die Tsche­chen sind immer wie­der von Neu­gers­dorf begeis­tert. Des­halb wird dort nicht nur Radio-Wer­bung gemacht, son­dern die Leu­te vom Jaco­bi­markt wer­den erneut tat­säch­lich an der gesam­ten Stra­ße von Libe­rec bis nach Neu­gers­dorf Hin­weis­schil­der, wo es nach Neu­gers­dorf geht, auf­hän­gen. Das führt dazu, dass vie­le Leu­te aus Libe­rec her­über­kom­men und auch immer mehr Freun­de mit­brin­gen, die das auch ein­mal sehen wollen.

Jacobimarkt, ein Platz mit Geschichte

Im Mai 1728 hat­te Neu­gers­dorfs dama­li­ger Grund­herr, Fürst Josef Wen­zel von und zu Liech­ten­stein, mit der Bestä­ti­gung der ers­ten Neu­gers­dor­fer Schüt­zen­ar­ti­kel die orts­an­säs­si­ge Pri­vi­le­gier­te Schüt­zen­ge­sell­schaft begrün­det und gleich­zei­tig das Markt­recht gewährt. Anlass dafür war das Königs­schie­ßen der Neu­gers­dor­fer Schüt­zen. Wohl weder Gön­ner noch Begüns­tig­te ahn­ten, dass dar­aus eine nun schon bei­na­he drei Jahr­hun­der­te wäh­ren­de gro­ße Tra­di­ti­on ent­ste­hen wür­de. Aus dem klei­nen Markt von einst ent­wi­ckel­te sich kon­ti­nu­ier­lich das heu­te mit Abstand größ­te und bekann­tes­te Volks­fest der Ober­lau­sitz, das all­jähr­lich zeit­nah zum Jaco­bus­tag am 25. Juli sechs Tage lang vie­le zehn­tau­send Besu­cher in die Ober­land­stadt lockt. Den umgangs­sprach­li­chen Namen „Giersch­dur­fer Schissn“ erhielt der Jaco­bi­markt des­halb, weil das Königs­schie­ßen der Neu­gers­dor­fer Schüt­zen mit sei­nen Bräu­chen von Beginn an prä­gend für den Jaco­bi­markt war. Aus die­ser Zeit her­aus ent­wi­ckel­te sich die tra­di­tio­nel­le täg­li­che Eröff­nung des Jaco­bi­mark­tes mit den Böl­ler­schüs­sen der Schützengesellschaft.

Hin­zu gekom­men sind im Lauf der Zei­ten aber noch vie­le ande­re Figu­ren aus der Ober­lau­sitz, wie der Malz­mönch der Braue­rei Eibau und an ein Höhen­feu­er­werk zum Abschluss – dar­an hat­te vor inzwi­schen über 290 Jah­ren wohl nie­mand gedacht.