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Weinwanderung durch Radebeul

Weinwanderweg durch die bezaubernde Kulturlandschaft von Radebeul Zitschewig

Wir beginnen unsere Weinwanderung am Fuße der Weinberge in Radebeul, am Eingang zur weitläufigen Parkanlage von Schloss Wackerbarth. Das Schloss, barocker Herrensitz und Weingut, wurde in den Jahren 1727 – 29 vom Hofbaumeister Johann Christoph Knöffel als Altersruhesitz für den Reichsgraf von Wackerbarth nach dessen Plänen erbaut. Trotz mehrfacher Umbauten blieb die barocke Symmetrie bis heute erhalten.

Wanderkarte Radebeul-Zitschewig
Wanderkarte Radebeul-Zitschewig

Erlebnisweingut Schloss Wackerbarth

Im Jahre 2001 /02 entstand im früheren Obstgarten eine “Gläserne Manufaktur“ zur Herstellung von Sekten und Weinen. Nach Abschluss der Baumaßnahmen eröffnete im Jahre 2002 das „Erlebnisweingut Schloss Wackerbarth“. In den Steillagen der Schlossanlage werden Rebsorten wie Riesling, Weißburgunder, Traminer und Scheurebe angebaut. Bei Wein- und Sektproben kann man dem Kellermeister über die Schulter sehen, erfahren wie Wein hergestellt wird, warum Sekt gerüttelt wird und wo er seine Ruhepausen einhält.

Nachdem Sie in der Schlossanlage alle Winkel erkundet haben, schreiten Sie weiter entlang der Spaliergänge in Richtung Belvedere und steigen über die „Himmelsleiter“ in Richtung Jacobstein, einem Wahrzeichen Radebeuls.

Der Jacobstein

Der Jacobstein ist ein Weinbergpavillon oberhalb von Haus „Fliegenwedel“, benannt nach dem Hofböttchermeister Jacob Krause, der dieses Lusthäuschen als weithin sichtbare Krönung seines Weinbergbesitzes errichten ließ. Der Innenraum diente als Unterkunft für die Winzer und zur Aufbewahrung deren Gerätschaften. Seit 1798 gehört der Jacobstein zum Ensemble von Schloss Wackerbarths Ruh. Mit dem Panoramablick von der Sächsischen Schweiz bis Richtung Meißen gehört der Jacobstein zu den schönsten Aussichtspunkten der Lößnitz.

Weiter bergan, vorbei an den liebevoll gepflegten Rebstöcken, lässt sich die mühevolle Arbeit der Steillagenwinzer erahnen. Nach wenigen Metern gelangen Sie zur …

Volkssternwarte „Adolph Diesterweg“

Zum Gebäudeensemble gehören ein weißer Flachbau, das Planetarium und das Kuppelgebäude für das große Fernrohr, welches am 3. Oktober 1968 der Öffentlichkeit übergeben wurde.

Im Gelände der Sternwarte wenden Sie sich nach links und setzen Ihren Weg innerhalb des Geländes von Schloss Wackerbarth bergab, entlang der Weinbergmauer fort. Am Ende des Weges steigen Sie die Weinbergtreppen hinunter, überqueren die Obere Johannisbergstraße und gehen geradeaus in die Mittlere Bergstraße. Dieser folgen Sie bis zum Abzweig Knollenweg und folgen diesem bergan. Rechts neben Ihnen erstreckt sich die Weinbergmauer des Weingutes Kastler, hier werden auf ca. 3500 m² Weißburgunder, Müller Thurgau, Morio-Muskat und roter Schloßtraminer angebaut. Die Bewirtschaftung der Rebfläche erfolgt im Nebenerwerb mit eigenem Ausbau. Der Winzer empfiehlt hier seinen „Cuvée Kastler“, eine Komposition aus Weißburgunder und Müller Thurgau, welchen Sie in der Weingaststätte „Charlotte K.” probieren können.

Am Ende des Weges wenden Sie sich nach rechts und folgen dem Weg weiter bis zur Gabelung mit dem Kroatengrund. Auf Ihrem Weg dorthin haben Sie entlang der flachen Weinbergsmauern viele schöne Ein- und Ausblicke auf die Weinberge und das Elbtal. Folgen Sie weiter dem Verlauf des Kroatengrundes.

Die vor Ihnen liegenden Rebflächen werden seit 1988 durch die Winzer der Weinbaugemeinschaft Zitschewig bewirtschaftet. Hier werden auf ca. 8 ha Rebsorten wie Goldriesling, Müller Thurgau, Weißburgunder, Kerner, Ruländer, Grauburgunder, Traminer, Riesling und Scheurebe angebaut.

Dem Weg weiter bergan folgend sehen Sie zu Ihrer Rechten aufgegebene Weinberge die sich zunehmend bewalden, allerdings können Sie bei genauerem Betrachten die Trockenmauern noch deutlich erkennen. Am Ende des Aufstiegs wenden Sie sich nach links und laufen den Auerweg bis zur Barkengasse, in welche Sie rechts einbiegen. Nach einigen Metern erreichen Sie die Straußwirtschaft von Holger Schurig.

Nach einer kurzweiligen Zeit setzen Sie Ihre Wanderung fort und folgen dem Krapenbergweg, vorbei an historischen Gebäuden und reizvollen Landschaften erreichen Sie eine Waldlichtung, wo Sie eine Bank unter einem großen Baum, „Liebesinsel”, zum Verweilen einlädt. Hier haben Sie die Möglichkeit nach einer kleinen Rast Ihren Weg fortzusetzen oder einen Abstecher zum Zechstein zu unternehmen.

Direkt vor Ihnen schlängelt sich ein schmaler Wanderweg am Waldrand entlang. Wenn Sie diesem folgen erreichen Sie nach einigen hundert Metern eine Weggablung, folgen Sie dieser links, erreichen Sie nach wenigen Metern ein Biotop –

Trockenrasen als Naturdenkmal

Hier gedeihen 35 seltene Pflanzenarten. Das Areal ist zudem Lebensraum für vom Aussterben bedrohte Falter sowie geschützte Eidechsen und Nattern. Schon von hier haben Sie einen wunderschönen Ausblick auf die Elbe und ihre Auen.

Zurück an der Weggablung, gehen Sie geradeaus in Richtung Zechsteinaussicht. Hier können Sie einen Blick auf die Talutanlagen der Rebenversuchsstation werfen. Diese Anlagen wurden von Ludwig August Neubert errichtet, um einen witterungsgeschützen Anbau von Tafeltrauben und kälteempfindlichen Obstkulturen zu ermöglichen. Sie werden von sechs 2,5 bis 3 m hohen und ca. 70 m langen Mauern gebildet, die im Abstand von ca. 6m parallel in Nord-Süd-Richtung verlaufen und mit nach Westen geneigten, kurzen Ziegelüberdachungen versehen sind. Die Mauern waren dazu gedacht die Sonnenwärme zu speichern und somit ein günstiges Mikroklima für die Trauben zu schaffen.

Nach so viel Wissen zum Weinbau lassen Sie Ihren Blick wieder über die herrliche Landschaft schweifen und Sie können bei gutem Wetter die Türme der Albrechtsburg in Meißen erkennen.

Schlendern Sie nun wieder gemütlich zum Ausgangspunkt Ihres Abstechers zurück und biegen von dort talwärts in den Langenbergweg ein. Nach einigen Metern gelangen Sie an historische Quellen, die zur Wasserversorgung der Herrenhäuser wie Haus Kynast, Schloss Wackerbarth oder dem Paulsberg genutzt wurden. Unter Ausnutzung des Höhenunterschiedes wurden damit auch Wasserspiele betrieben.

Auf Ihrem weiteren Weg in Richtung Tal gelangen Sie an den Zechsteinweg in den Sie links einbiegen. Auf diesem Weg befindet sich der

Weinlehrpfad

Hier erfahren Sie viel Wissenswertes über die im Elbtal angebauten Rebsorten und deren Charakteristiken, wie Frostfestigkeit, Ertrag und Geschmack. Dabei können Sie wieder einen herrlichen Ausblick genießen.

Am Ende des Weges, oberhalb der Weinbergmauern, sehen Sie das ehemalige Weingut Zechstein, welches nach häufig wechselnden Besitzern nun 2004 grundhaft saniert wurde und in altem Glanz erstrahlt.

Geradeaus fällt Ihr Blick auf das Hohenhaus, ein schlossartiges Weinberghaus mit hohem Walmdach, eines der ältesten Herrenhäuser der Lößnitz. Umgeben ist das Gebäude von einem weitläufigen Landschaftspark in dem man noch heute eine Weinbergsterrassierung erkennen kann. Sie haben von hier aus die Möglichkeit eine kleine Straußwirtschaft zu besuchen, in dem Sie Ihren Weg talwärts fortsetzen. Sie kreuzen die Mittlere Bergstraße und gehen weiter talwärts, am Ende des Weges schwenken Sie nach rechts in den Langenbergweg. Nach wenigen Metern haben Sie die Straußwirtschaft „Am Zitzschewiger Weingarten“ erreicht.

Um vieles Wissen reicher und mit Wein gestärkt können Sie nun Ihren Rückweg in Richtung Schloss Wackerbarth antreten. Dazu wenden Sie sich nach links bis Sie auf den Bischofsweg gelangen, diesem folgen Sie bis zur Johanneskapelle. Vor der Johanneskapelle auf der rechten Seite sehen Sie ein denkmalgeschütztes…

Winzerhaus mit dem Namen Bischofspresse

Schon 1373 ließ Bischof Conrad II. von Meißen auf dem Grundstück eine Weinpresse errichten. Bis zur Reformation gehörten Weinberg und Presse den Meißner Bischöfen, worauf der Name bezug nimmt.

Unmittelbar vor der Johanneskapelle führen links Treppen zur Mittleren Bergstraße, wenn Sie diese aufgestiegen sind, folgen Sie rechts dem Verlauf der Straße bis Sie Ihr Ziel, Schloss Wackerbarth, erreicht haben.

Informationen am Wegesrand, Wanderkarte, Fotos – mit freundlicher Genehmigung www.radebeul.de

Text gekürzt, Grafik: Amt für Kultur und Tourismus Radebeul, Fotos: Antje Lantsch