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Wandern im Rabenauer Grund

Von Freital Coßmannsdorf bis zur Rabenauer Mühle, weiter bis nach Malter

So sollte es sein. An einem Sonntag im Juli, der zu einem der heißesten Tage dieses Jahres werden sollte, machten wir uns – bewaffnet mit Wasserflasche und Fotoapparat – auf den Weg von Freital-Coßmannsdorf zur Rabenauer Mühle. Eine angenehme Strecke durch den romantischen Grund, gut zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad zu bestreiten und stets begleitet durch das beruhigende Rauschen der Roten Weißeritz, ab und an durch das Schnaufen der Weißeritztalbahn.

Der Rabenauer Grund verzauberte schon Heinrich von Kleist und Ludwig Richter mit all seinen landschaftlichen Reizen. 1834 wurde das Gebiet für Wanderlustige erschlossen und seit 1954 steht es mit seiner bemerkenswerten Artenvielfalt in Flora und Fauna unter Naturschutz.

Rabenauer Grund

Auch Sagenhaftem begegnet man hier. Denn um Nixentump, Predigtstuhl und Einsiedlerfelsen rankt sich so manche Legende.

Kurz nach Eintritt in den herrlich schattigen Grund führt rechts ein kleiner Pfad ins grüne Dickicht. Ganz versteckt befindet sich hier ein wahres Kleinod – die Somsdorfer Klamm. Über Stock und Stein, wandern wir vorbei an dick bemoosten Felsen geht es aufwärts zu den Steinstufen, über die man zur Teufelskuppe gelangt. Die an den Felsen angebrachten Halteketten erwiesen sich doch mitunter als recht nützlich. Oben angekommen geht es weiter nach Somsdorf, wahlweise Lübau. Doch unser Ziel ist die Rabenauer Mühle – also zurück.

Auf dem Hauptwanderweg erreichen wir das Nadelöhr. Ein kleiner, heute gesicherter Felstunnel, durch den einst der Fußweg verlief und der Ludwig Richter zu seinem Gemälde „Genoveva in der Waldeinsamkeit“ inspiriert haben soll.

Das Tal weitet sich und wir vor uns liegt auf saftiger Wiese ein hübscher Bau des 1911 errichteten Wasserkraftwerkes. Hier finden wir große Infotafeln, die unseren Wissenshunger stillen und uns den weiteren Weg hinweg begleiten werden. Über einen Triebwasserstollen wird das Wasser der Weißeritz weiter oben umgeleitet und gelangt so zu den Turbinen. Überschüssiges Wasser wird bei Bedarf über die Natursteinkaskaden abgelassen. Ein Schauspiel, das uns an diesem Tag leider nicht vergönnt war.

Die Landschaft wird wieder schmaler und umfängt uns mit herrlichem Grün. Am „Pferdetump“ – eine tiefe Stelle der Weißeritz – bauen Kinder aus Zweigen und Steinen „Staudämme“ und wir nutzen die Gelegenheit für eine kurze Erfrischung. Über die Arthur-Lohse-Brücke führt der Legenden- und Sagenweg bis nach Rabenau. Wir gehen den Hauptweg weiter. Den Legenden folgen wir später einmal, wenn wir wiederkommen. Doch plötzlich erreichen wir auch so einen sagenumwobenen Ort – den Nixentump. Einst wohnte hier ein Nix mit seinen zwei schönen Töchtern. Wir wollen weiter. Aber Moment: tanzen da nicht die Lichter ganz besonders hell über das Wasser?

Nun erreichen wir die Planwiese – auch Knoblauchwiese genannt. Hier begegnet uns wieder der Nix mit seinen Töchtern, die an dieser Stelle Wäsche gebleicht haben sollen. Die Wiese ist Heimat vieler seltener Pflanzen, u.a. auch für Bärlauch, dem sie ihren Nennnamen verdankt.

Ganz entspannt gelangen wir nach einer Weile zur Rabenauer Mühle, in der schon Ludwig Richter die Hochzeit seiner Tochter feierte und von der wir, nach einem guten Essen, den Rückweg antreten.

Weiter wandern zur Talsperre Malter

Während einer weiteren Wanderung verschlug es uns über den Rabenauer Grund weiter in den Spechtritzer bzw. Seifersdorfer Grund. Ebenfalls ein bequemer Wanderweg, vorbei am Trompeterfelsen der Talsperre Malter entgegen. Einige hundert Meter vor der Staumauer muss das Tal rechterhand verlassen werden. Hier gelangt man auf die Staumauer der Talsperre Malter und zum Bahnhof der Weißeritztalbahn. Mit der Weißeritztalbahn geht es auf romantisch schmaler Spur zurück nach Freital.